19. Januar 2019
Aue/Wingeshausen. Die Digitalisierung von Dörfern und ländlichen Regionen wird aktuell landauf, landab diskutiert. Es gibt große Ziele, Modellprojekte – und viele kleine gute Beispiele. Eines
davon präsentierte der Vorstand des Dorfvereins Aue-Wingeshausen jetzt in Aue. Denn in der dortigen Niederlassung der Sparkasse Wittgenstein ging das nagelneue Info-Board des Dorfvereins an den
Start – in einem der Fenster zur Hauptstraße. 24 Stunden lang digitale Informationen aus Aue und Wingeshausen auf einem 52 x 95 Zentimeter großen Bildschirm. Möglich machte die Investition ein
2000-Euro-Heimatscheck des Landes Nordrhein-Westfalen, um den sich der Dorfverein erfolgreich beworben hatte.
Vereine könnten auf dem Info-Board ebenso für ihre Veranstaltungen und aktuelle Ereignisse werben wie Gastronomen mit ihrem Angebot oder auch die Kirchengemeinde, Schule oder Kindergärten, die
ein offenes Ohr benötigen – und zwar kostenfrei. Textbeiträge seien ebenso möglich wie Fotos, Videos oder Plakate. „Es gibt mannigfaltige Beispiele für die Nutzung des Info-Boards“, sagte Helmut
Keßler, Vorsitzender des Dorfvereins.
Einige Beiträge sollten ständig erscheinen, andere seien einmalig: „Das Video vom neuen Schützenkönig in Wingeshausen und in der Müsse könnte theoretisch unmittelbar nach dem letzten Schuss hier
über den Bildschirm laufen. Auch bei einer plötzlichen Spielabsage der TSV-Fußballer könnte man schnell reagieren.“ Eine Aktualität, die die bisherigen „analogen“ Schaukästen in den Ortschaften
nicht unbedingt böten.
Für Vorschläge zum Inhalt sei der Dorfverein in jede Richtung offen. Die Aktualität des Info-Boards lebe natürlich davon, dass Vereine, Institutionen und Gastronomen Material zur Verfügung
stellten, so Helmut Keßler. Die Bedienung sei relativ einfach, „aber klar ist auch, dass ich das nicht auf Dauer allein mache und wir noch den ein oder anderen Mitarbeiter dazu nehmen
möchten“.
Norbert Heier, 2. Vorsitzender des Dorfvereins, erinnerte gestern daran, dass der Dorfverein seine Internetseite kürzlich umfangreich überarbeitet habe und jetzt mit dem Info-Board den nächsten
Schritt setze: „Wir wollen uns dem technischen Fortschritt nicht verschließen. Ganz im Gegenteil – wir möchten versuchen, technisch auf der Höhe der Zeit zu bleiben.“ Und noch einen Aspekt gab
Helmut Keßler zu bedenken: „Wir wollen Werbung für unsere Dörfer betreiben. Nach meiner Auffassung ist das kreisweit das erste Projekt dieser Art, das von einem Verein betrieben wird.“
Eine Idee, mit der man bei der Sparkasse Wittgenstein sofort offene Türen eingerannt habe, so Helmut Keßler. Für die Anregung und die Idee sei man dankbar gewesen, unterstrich Maik Rath,
Niederlassungsleiter der Sparkasse Wittgenstein in Aue. Denn: „Hier in Aue und Wingeshausen ist einiges in Bewegung.“ Das Kreditinstitut übernehme die laufenden Kosten für das Info-Board.
Sparkassen-Pressesprecher Holger Saßmannshausen erläuterte, dass die Idee des Dorfvereins auch vor dem Hintergrund zielführend sei, dass die Mitarbeiter nun auf das Austauschen der
Print-Werbungen verzichten könnten. „Die Idee spielt uns in die Karten, wir verstehen uns als Partner des Dorfvereins und natürlich aller Vereine, die hier vor Ort vertreten sind.“
Abschließend ließ Helmut Keßler noch durchblicken, dass es nicht bei einem Info-Board bleiben werde – ein zweites sei für Wingeshausen fest eingeplant. Die Zusage zur Kooperation mit der
Volksbank Wittgenstein liege bereits vor.